Deutsche Kindergärten: Zuerst Deutsche.

Habe vor einigen Jahren mein Kind im nächsten Kindergarten angemeldet. Der Kindergarten befindet sich in unsrer Nähe.

Anmeldung wurde nicht angenommen.

Zu spät geboren. Im Juli.

Das heißt, wenn man nach Geburtsdatum usw. geht, haben wir keine Chance mehr.

Das finde ich nicht richtig.

Wenn man angekreuzt, dass zuhause Deutsch gesprochen wird, soll man auch Anrecht haben einen Kindergartenplatz in nächster Nähe zu bekommen.

Das finde ich sehr wichtig für unsere Minderheit.

Bei Landesrat Zelger wäre das unmöglich gewesen.

Vieles hat sich geändert, aber das darf sich nicht ändern.

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Comments

Maximilian Benedikter's picture
Sehr geehrte Frau Nocker, ich weiss das ist ein sehr gefühltes Thema. Ich lebe in Gries, Bozen. Bin dort in einer zweisprachigen Familie (de/it) aufgewachsen und habe viele eingefleischte Grieser Freunde, die nicht alle gleich zu diesem Thema denken, aber natürlich meine Freunde bleiben ;-) Mein Argument ist: in einem deutschen Kindergarten in Bozen sprechen die Kindergärtnerinnen immer deutsch und wenden eine "deutsche" Didaktik (Lieder, Rieten, usw.) an. Viele Kinder aus zweisprachigen und it. Familien sprechen im Kindergarten wären dem spielendem Lernen auf italienisch. Am Ende des Kindergarten wird ihr Kind sicherlich nicht schlechter deutsch sprechen, aber eine Sprache, Italienisch "geschenkt" bekommen haben. Natürlich, es wird momente geben, in denen es sich möglicherweise nicht wohl fühlt, weil es ja (noch) nicht italieinsch kann und sich vielleicht von einer Gruppe ausgegrenz fühlt. Aber da können die Lehrkräft konstruktive eingreifen und die Situation ist dann win-win für alle beteiligten. Ihr Kind (auch meines) hat leider kein Anrecht, weil die Gemeinde zu wenig Plätze für unsere familiären Bedürfnisse schafft. Nicht weil zu viele Italiener eingeschrieben sind.
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Sehr geehrter Herr Benedikter, ich kann Frau Nocker sehr gut verstehen und bin der Meinung, dass so mancher die Realität in Bezug auf die Sprache verkennt. Man trifft in Südtirol täglich auf Defizite in der deutschen Sprache. Es genügt z.B. ein Blick auf Facebook, auf Internetkommentare oder auf die Interviews unserer Sportler auf ZDF. Hoffentlich verletze ich Sie nicht, aber auch in Ihren Beiträgen fallen mir häufig Schreibfehler auf, (z.B. fährerweise anstatt fairerweise, Presidium anstatt Präsidium). Natürlich nehme mich nicht davon aus. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir in Südtirol die deutsche Sprache immer mehr verwildern lassen. In Gebieten mit hohem Italieneranteil wie in einigen Gemeinden im Unterland wird, wenn man die Augen und Ohren öffnet, offensichtlich wie das von einigen gewünschte "Mischmasch" die deutsche Sprache verwässert. Leider argumentieren und entscheiden die Befürworter von CLIL, Immersion usw. aber ohne wirkliche Datenbasis. Viele Argumente scheinen aus dem Bauchgefühl entstanden zu sein. Dies belegen auch die vielen Kritikpunkte an dem Gutachten der Landesregierung zum CLIL-Experiment (Siehe http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=27222 und https://schuetzen.com/aktuellbericht/datum/2016/02/16/artikel/der-beweis-clil-verschlechtert-sprachniveau-1384.html). Die deutsche Sprache bietet uns den Anschluss an den größten europäischen Sprach- Kultur- und Wirtschaftsraum. Also eigentlich an etwas sehr erstrebenswert für alle Sprachgruppen. Dies hat Südtirol m.E. auch vor den letzten Wirtschaftskrisen welche in Italien gewütet haben bewahrt. Ich möchte aber nicht falsch verstanden werden, Sprachen lernen ist wichtig. Die Muttersprache darf bei uns in Südtirol aber nicht darunter leiden. Ein Praxisbeispiel welches viele aus dieser Ecke gerne ignorieren ist Aosta. Dort ist man mit ähnlichen Methoden innerhalb von 1 - 2 Generationen von der Zweisprachigkeit in die Einsprachigkeit gerutscht. Eine Anregung: Das Forum der 100 könnte Vertreter aus Aosta einladen, welche aufzeigen können, dass eine Minderheit ohne Schutzmechanismen die Muttersprache sehr schnell verlieren kann.
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Maximilian Benedikter's picture
Hallo, nein sie verletzten mich nicht. Ich habe relativ schadlos dreizehn Jahre Schule überstanden und komme noch dazu aus einer Lehrerfamilie;-) Mein Vater, Mutter und praktisch alle meine Onkel und Tanten! Ich weiss, meine Rechtschreibung ist schrecklich und eigentlich gibt es dafür keine Entschuldigung. Aber wenn sie glauben, dass dies von meiner zweisprachigen Sozialisierung abhängt, dann machen sie es sich einfach zu leicht. Und im übrigen, sind Sie auf mein Post inhaltlich nicht eingegangen. Glauben Sie wirklich, dass wenn ein Kind, dass in einer rein deutschsprachigen Familie aufwächst und in einem deutschen Kindergarten spielt, in dem sagen wir mal mehr als die Hälfte italienisch spricht, aber das mit den Lehrerinnen ausschließlich auf deutsch kommuniziert, am Ende ein Sprachproblem hat? Hängt die Qualität des Wortschatzes und der Sprachgewandtheit nicht vor allem vom Vorlesen, Lesen, Hörbüchern, Tischgesprächen, usw. ab?
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NADIA MAZZARDIS's picture
"The principle of mother tongue plus two and foreign language learning at an early age are the reference points of our multilingualism policy." Lo dice il quadro comune europeo per le lingue ed è un principio sancito dal 2001. Se vogliamo essere cittadini europei, dobbiamo conoscere almeno la madrelingua + 2. In Alto Adige Südtirol abbiamo un grande vantaggio, lo possiamo fare senza grandi sforzi. Comprendo la Signora Nocker, perchè è importante avere un Kindergarten vicino a casa o vicino al luogo di lavoro, in base alla comodità dei genitori per rendere la vita meno pesante. Non comprendo invece la chiusura del suo commento "Vieles hat sich geändert, aber das darf sich nicht ändern." Warum darf das sich nicht ändern? Ändert sich die Welt nicht? Ändern sich die Sprachen nicht? Reden wir im 2016 wie Goethe und Dante? Die Sprachen ändern sich, und ändert sich die Welt. Eine Sprache lernen und beherrschen hat nicht nur mit Schriftschreibung zu tun. Eine Sprache ist Kenntnisse und Kompetenz. Kenntnisse, logisch über Grammatik, Schriftschreibung, aber Kompetenz für die Benützung der Sprache. Wenn die Kinder, italienische und deutsche zusammen im Kindergarten leben, wachsen wie Maximilian gesagt hat, mit viel Kompetenz, sie lernen wie man eine andere Sprache sprechen kann. Und das ist ein Geschenk, das unser Land macht uns, wir können mehr europäisch sein. Signor Mair, mi scusi l'ortografia, spero che il mio tedesco si capisca, ma ho sempre pensato che l'importante è parlare CON chi è di madrelingua e non COME. Se proviamo a parlarci avremo meno paura delle differenze
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clelia bulanti's picture
Buonasera, ho due figli che hanno frequentato un asilo tedesco. Sono arrivati conoscendo già la lingua, si sono trovati molto bene, il grande ha continuato con le scuole italiane, il piccolo con le scuole tedesche. Sono molto contenta di entrambe le esperienze, entrambi i ragazzi si sono sempre trovati bene e hanno sempre trovato gli amici nel loro ambiente. Riguardo all'accesso all'asilo, io dico che chi di dovere dovrebbe preoccuparsi che ci siano i posti per tutti i bambini che lo desiderano nelle vicinanze di casa, senza lasciarne nessuno fuori, del resto le iscrizioni si fanno in febbraio/marzo, c'è tutto il tempo!! Aggiungo che i bambini di diversa madrelingua dovrebbero arrivare all'asilo già in grado di comprendere ed esprimersi, almeno la lingua base. Aggiungo che però ci sono bimbi che a tre anni ancora non parlano... Negli asili italiani comunque avviene la stessa cosa, ci sono tanti bambini di provenienza straniera, e spesso arrivano senza conoscere l'italiano. Alla fine comunque imparano la lingua, anche se i genitori non li seguono molto. Certo che per le maestre è un ulteriore aggravio di lavoro, però si potrebbe rafforzare l'organico per migliorare le capacità linguistiche, è un investimento per il futuro, è molto importante. Non credo che nessun bambino di madrelingua sia svantaggiato da queste situazioni, la lingua si impara anche con i genitori...libretti, canzoni, teatro per bimbi, ci sono molteplici modi di imparare felicemente, rimane però importantissima la motivazione di parlare una lingua con gli amichetti, di usarla all'asilo o a scuola. Questo è un regalo per i nostri figli tutti, che nel tempo si trasformerà in conoscenza della nostra terra, in comunicazione con altre persone , in possibilità nella vita. Mio figlio grande ha fatto l'esame di bilinguismo "a" in terza superiore, mio figlio piccolo è ancora troppo giovane...
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clelia bulanti's picture
Ich muss noch etwas dazu schreiben: ich habe gemerkt, dass in den deutschen Schulen viele Schreibfehler gemacht werden. Ich denke , das kommt aus dem Dialekt, viele Wörter haben einen anderen Klang als in der Hochsprache. Vielleicht auch, weil viele Junge Menschen so komisch mit dem Handy schreiben, das ist echt unlesbar für mich, da ich nur die Hochsprache kenne. Vielleicht sollten die Schulen mehr mit der Sprache arbeiten, eine gute Sprache braucht Mühe. Entschuldigung für die nicht perfekte Ausdrucksweise.
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Habe fast 30 Jahre in der Abteilung deutsche Kultur gearbeitet.
Als Sekretärin. Aber eine sehr ... Sekretärin, weil mir das gefallen hat
Jetzt arbeitsunfähig. Habe aber Diktierprogramm, weil ich mir zu helfen weiß.