DEUTSCHE SCHULE SICHERT UNSERE ZUKUNFT!

Der Autonomiekonvent ist ein Instrument, um zu prüfen, ob die Grundlagen unserer Gesellschaft noch tragfähig sind. Für uns als ethnische Minderheit in einem fremden und − obwohl dies unsere aktuellen Politiker anscheinend nicht wahrhaben wollen − mitnichten immer freundlich gesinnten Staat ist eine der wesentliche Grundlagen unserer deutschen Schule. Eine Schule, die unser Land erst zu dem macht, was international so geschätzt wird: ein Begegnungsraum zwischen deutscher und italienischer Kultur. Ein Land, in dem eben diese deutsche Kultur lebendig und stets aktuell den nachfolgenden Generationen von einer deutschen Schule vermittelt wird.

Diese Feststellung ist sehr wichtig, denn: Bei unserer Schule handelt es sich eben nicht nur um eine „deutschsprachige“ Schule in dem Sinne, dass es sich im Endeffekt um eine italienische Schule mit meist deutscher Unterrichtssprache handelt. Dies wäre die Zielvorstellung all jener sog. „interethnischer“ Agitatoren, die unsere deutsche Schule unbedingt zerstören möchten. Nein, wir haben das große Glück, eine Schule zu haben, die unseren Kindern nicht nur die deutsche Sprache vermittelt, sondern auch die deutsche Kultur und damit eine Verankerung im deutschen Kulturraum ermöglicht.

Besteht denn auch nur der geringste Anlass für eine Zerstörung dieses Erfolgsmodells? Meines Erachtens nicht. Denn gerade diese deutsche Schule macht unser Land erst zukunftsfähig: Unsere Jugend bewahrt damit nicht nur die eigene Identität, sondern wird im größten und vitalsten Wirtschafts- und Kulturraum Europas heimisch. Wollen wir dies wirklich auf Spiel setzen? Und zugunsten einer höchst provinziellen Südtiroler (hier wäre wohl eher „Altoatesinischen“ angebracht) Nabelschau in Form einer „gemischten Schule“ unsere Zukunftsfähigkeit aufs Spiel setzen? Einer „gemischten Schule“, die uns weder im Süden noch im Norden weiterhilft?

Ein Bekenntnis des Autonomiekonventes zu unserer deutschen Schule ist daher dringend nötig. Ein Bekenntnis zu einer deutschen Schule, die bisher unseren Schülern Höchstleistungen bei der PISA-Studie ermöglichte. Eine deutsche Schule, die leider durch völlig verunglückte Sprachexperimente wie das unsägliche CLIL ohnehin schon stark unter Druck steht.

Überhaupt CLIL: Man stelle sich einmal diese Paradoxie vor: Ein deutscher Lehrer muss sein Fach radebrechend in einer Fremdsprache unterrichten. Ohne Rücksicht auf Inhalte, die dabei zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Und der Lehrer darf negative Leistungen schon gar nicht mehr mit einer negativen Note bewerten, weil die Schule Angst vor Rekursen hat. Weil sie genau weiß, dass die Schüler laut Art. 19 das Recht haben, den Stoff in ihrer Muttersprache vermittelt zu bekommen. Mittlerweile kommen die Warner aus allen politischen Lagern − ein schönes Zeichen, dass Vernunft keine politischen Grenzen kennt.

Man mag dem derzeitigen Landesrat Achammer seine Jugend zugute halten. Aber: So ein Projekt durchzuziehen, ist verantwortungslos. Warum dürfen die nachfolgenden Generationen nicht die gleichen Chancen haben wie er? Warum müssen wir unser erfolgreiches deutsches Schulmodell aufgeben? Wieso wird von der derzeitigen Landespolitik nicht der Wert der eigenen Tiroler Identität, der deutschen Muttersprache und Kultur erkannt und geschätzt? Gerade Philipp Achamer wäre als Landesrat für die Qualität der Schule verantwortlich!

All diesen Fragen haben die bisherigen Veranstaltungen zum Autonomiekonvent eine sehr deutliche Antwort gegeben. Die Antwort lautete: Unsere qualitativ hochwertige deutsche Schule muss erhalten bleiben! Unsere deutsche Schule ist Garant für unsere Zukunft! Man darf gespannt sein, ob die Politik diese Botschaft versteht. Oder ob sie weiterhin, gegen jegliche Vernunft, mit CLIL-Unterricht stramm in Richtung „gemischter Schule“ marschiert, auf Kosten von Inhalten und zu Lasten zukünftiger Generationen.

 

Dr. Margareth Lun

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