In jedem zivilisierten Land der Erde, werden Medikamente nur mit einem Beipackzettel verkauft. Dieser Beipackzettel ist, wie der Name schon sagt, dem Medikament schon beigepackt und enthält alle wichtigen Informationen wie beispielsweise Dosierung, Risiken und Nebenwirkungen.
Überall in Europa ist es Standard, dass der Beipackzettel in der Sprache der jeweiligen Bevölkerung verfasst ist. So wird in Finnland zusätzlich zum Finnischen auch Schwedisch auf den Beipackzetteln verwendet, wegen der schwedischsprachigen Minderheit. In Belgien sind die Beipackzettel sogar viersprachig auf Französisch, Niederländisch, Deutsch (wegen der deutschen Minderheit) und sogar Englisch. In der Schweiz sind mehrsprachige Beipackzettel ebenfalls selbstverständlich. Sogar die Ukraine hat mehrsprachige Beipackzettel (Ukrainisch und Russisch). Nur in Südtirol scheint dies nicht möglich oder nicht gewollt zu sein.
Deutschsprachige Beipackzettel gibt es selbst in Landesteilen mit mehr als 90% deutschsprachiger Bevölkerung (z.B. Vinschgau) nur auf Nachfrage (Nachfragezettel?) und selbst dann nicht für alle Medikamente. Man stelle sich das einmal umgekehrt vor: Was würde wohl passieren, wenn ein Italiener seine Medikamente nur mit deutschen Beipackzettel erhalten würde und jedesmal nachfragen müsste, ob er ihn bitte auch in seiner Sprache erhalten kann? Die Apotheke würde wohl innerhalb kürzester Zeit von den Carabinieri geschlossen.
Wäre es in Deutschland denkbar, dass Medikamente standardmäßig nur mit englischsprachigen Beipackzetteln verkauft werden, weil ja eh jeder Englisch in der Schule lernt? Wohl kaum!
Beipackzettel sind ohnehin schon kompliziert genug geschrieben. da muss es nicht auch noch in einer Fremdsprache sein. Es geht hier nicht nur um unser verbrieftes Recht auf Gleichstellung der deutschen Sprache. Es geht vor allem um die Gesundheit!
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